CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Chad Smith's Bombastic Meatbats - Live, meat and potato
(56:00 + 51:08, Warrior Records, 2012)

Mal eine feurige, fast zweistündige instrumentale Mischung aus Rock, Jazz, Blues und Funk gefällig? Dann seid ihr bei der Spaßtruppe um Red Hot Chili Peppers und Chickenfoot Drummer Chad Smith bestens aufgehoben. Die vier Musiker von der amerikanischen Westküste aus dem Raum L.A. haben sich bei Aufnahmen und Konzerten mit Glenn Hughes näher kennen gelernt und dabei ihre Affinität zum gemeinsamen lustvollen Musizieren entdeckt. Ihr musikalisches Wohnzimmer ist das legendäre "Baked Potato", eine wirklich kleine Bretterbude für maximal 100 Zuschauer mit einer einzigartigen Liveatmosphäre. Nach inzwischen zwei veröffentlichten Studioscheiben bieten sie mit der DoCD "Live, meat and potato" aus dem Baked Potato einen vorzüglichen Querschnitt ihrer bisherigen Kreativität. Aufgenommen wurden die Stücke schon im Jahre 2009, unmittelbar nach Fertigstellung ihrer ersten Studioscheibe "Meet the Meatbats". Die 15 Tracks mit 107 Minuten purer Spielfreude hauen aus jeglichen Genrezuordnungen heraus und stellen den Spaß am Musizieren mit rockig funkigen Rhythmen und hoher instrumentaler Fertigkeit in den Vordergrund. Ausnahmegitarrist Jeff Kollmann (u.a. Cosmosquad, Edwin Dare, Way / Mogg) weiß mit seiner Fender Strat gefühlvoll kernige und dreckige Sounds zu erzeugen, die in bestem Kontrast zu dem waveigen und funkigen Keyboardspiel von Ed Roth (u.a. California Transit Authority-CTA, Sophie B. Hawkins, Ronnie Montrose) stehen. Und Bassist Kevin Chown (u.a. Cosmosquad, Artension, Tony MacAlpine) sorgt für den erforderlichen Druck der tiefen Töne. Bis auf den Led Zeppelin Track "Moby Dick" gibt es nur Eigenkompositionen zu hören, die richtig einheizen. Keyboarder Ed Roth beschreibt die Musik der Meatbats als "sexy, funky, heavy with forbidden fun". Bei mir ist die Scheibe seit Erscheinen im Mai 2012 ein Dauerbrenner - es besteht latente Suchtgefahr!

Wolfram Ehrhardt



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