CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)
Big Big Train - English electric Part One
(58:47, English Electric Recordings, 2012)
Big Big Train dürften eine der beständigsten britischen Bands des Prog-Rock-Genres sein, seit 1990 bereichern sie die Musikszene mit guter Musik und zeitlosen Alben. So auch hier mit "English electric", dem ersten Teil eines "Konzeptalbums", bestehend aus zwei Longplayern - Part 2 kommt im nächsten Frühjahr. Musikalisch erneut kreiert im ganz eigenen Train-Stil: Die Musik ist geprägt von einem starken Folk-Einfluss durch Geigen, Bläser und Flöten, zugleich wird dieses Akustik-Feeling immer wieder aufgebrochen teils durch Dynamikunterschiede oder bombastische Passagen mit Keyboards und E-Gitarren. Und über allem schwebt David Longdons unprätentiöse, häufig sanfte Leadstimme (er stand übrigens auch als Phil-Collins-Ersatz bei Genesis zur Debatte), die bestens zu den kritischen und oft auch etwas melancholischen Geschichten über die Zeit der Industrialisierung in England passt. "English Electric" ist wieder ein Album von Big Big Train, das mit jedem Hören gewinnt und in seinen musikalischen Stimmungen perfekt ausbalanciert ist.
Markus Schurr
© Progressive Newsletter 2012