CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Emptyself - Emptyself
(53:16, Genome Records, 2005)
Emptyself - Nothing follows, nothing stays
(55:43, Genome Records, 2012)

Die Liste an 1-Mann-Projekten in dieser Ausgabe wird immer länger - auch Emptyself ist zu diesen Soloausflüglern zu zählen. Dahinter verbirgt sich ein junger neuseeländischer Musiker namens Eric Johanson. Der vergleichsweise große Abstand zwischen diesen beiden Alben zeigt, dass er schon seit geraumer Zeit musiziert. Sein erstes Lebenszeichen als Soloartist, sein titelloses Debütalbum, weiß mir gleich zu gefallen. Allerdings nicht, weil mein Proggerherz mit bombastischen Arrangements bedient wird, sondern wegen der durchweg gepflegten, wohligen Atmosphäre, die ausgestrahlt wird. Die meist im 4-Minuten Bereich liegenden Nummern (einzige relevante Ausnahme bildet das 9 ½ minütige "Doll faced vulture") sind sparsam instrumentiert, der Rhythmus ist programmiert - aber selten nervig. Meist dominiert die Gitarrenarbeit. Die Grundausrichtung ist auch auf dem aktuellen Album kaum verändert. Was mich bei beiden Alben bei Laune hält, ist diese sehr schöne Stimme. Da kaum großartige Instrumentalausflüge geboten werden, ist dies natürlich ein entscheidender Faktor, und da sammelt der Neuseeländer bei mir ordentlich Pluspunkte. Meist in eher bedächtiger Tonlage, aber in den wenigen flotteren Nummern durchaus auch überzeugend - in einigen Momenten erinnert er mich ein wenig an Ray Wilson. Wie gesagt - angenehme Unterhaltung bei kaum vorhandenem Prog-Faktor.

Jürgen Meurer



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