CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Delusion Squared - II
(59:38, Privatpressung, 2012)

Delusion Squared wurden von Steven Francis (Guitars / Drums) und Emmanuel de Saint Meen (Keyboards, Bass) gegründet, deren instrumentale Ausarbeitungen durch den Gesang von Lorraine Young ergänzt werden. Ich zitiere mal Ausschnitte aus dem Beipackzettel: "Von ambienten Stimmungen bis hin zu Metal Prog, dazu eine süße und düstere Stimme, beeinflusst von Bands wie Anathema, Porcupine Tree, Pink Floyd, Opeth". Oder ein paar Kommentare, beispielsweise von Billy Sherwood: "Vocals are really cool, I like the girl's voice" oder "Ein höchst beeindruckendes Konzeptalbum" (Classic Rock Magazine). Da wird die Erwartungshaltung doch gleich mal richtig hoch geschraubt. Dann hört man das Album, und denkt sich: "Wie bitte?!?". Dieses - mit Verlaub - Pieps-Stimmchen hat Herrn Sherwood wirklich so beeindruckt?! Na dann weiß ich ja jetzt, was ich so von seinen Kommentaren zu halten habe. Also wirklich! Wohlwollend betrachtet geht das Album bei mir als gut produziertes Album mit einigen netten Songs und guten Melodien durch. Innovation? Nicht die Spur. Besondere Eigenständigkeit, oder etwas, das den besonderen Sound von Delusion Squared ausmacht, vermag ich auch nicht zu erkennen. Pink Floyd? Porcupine Tree? Hmm, wo denn das? Man sollte solche Beilagen wohl doch eher ignorieren oder zumindest mit Vorsicht genießen, hier wird ein - aus meiner Sicht zumindest - völlig falscher Eindruck erweckt. Letztendlich bleibt bei mir von der Musik kaum etwas haften - allerdings auch nichts wirklich Negatives, denn ganz so schlimm ist die Gesangsleistung nicht, aber eben weit davon entfernt, wirklich beeindrucken zu können. Unauffälliges Durchschnitts-Melodik Rock Album.

Jürgen Meurer



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