CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Black Noodle Project - Dark & early smile
(49:54, Privatpressung, 2011)

Das vorliegende Doppelalbum hätte eigentlich unter dem Namen Jérémie Grima veröffentlicht werden können, denn genau von diesem Musiker wurde das hier präsentierte Material im Alleingang eingespielt. Mit diesen Songs hat er sich bei anderen Musikern vorgestellt und schließlich auch bei Musea. Mit dem Resultat, dass das Black Noodle Project (kurz: BNP) entstand und ihre Alben bisher bei Musea erschienen sind. Insofern ist es nicht so abwegig, diese Demoversionen unter dem Bandnamen auf den Markt zu bringen, auch wenn es sich um eine Solosache handelt. Grima spielt Gitarren, Keyboards, programmierte den Rhythmus und sang alle Titel - in Englisch - ein. Die erste CD - betitelt "early smiles" - besteht aus insgesamt 14 Titeln, die zum Teil als Filmmusiken für TV-Dokumentationen Benutzung fanden. Und so klingt es hier bisweilen Soundtrackmäßig, in anderen Stücken leicht psychedelisch, ein bisschen Richtung New Artrock, und - wie man es von der Band her später kennt - auch mal mit winziger Prise Floyd versehen. Das ist unspektakulär, aber in vielen Songs nett anzuhören, wenngleich es auch Nummern gibt, die wohl eher nur der Vollständigkeit halber den Weg auf die CD gefunden haben dürften. Die zweite CD "dark smiles" bildet die Grundlage für die Entstehung von BNP. Einige der Songs finden sich auf späteren Alben in überarbeiteter Fassung wieder. Insgesamt ist Teil 2 dieser Demosammlung etwas rockiger ausgefallen als die Musik der Anfangstage auf "early smiles". Es handelt sich um Demoaufnahmen - also sollte man auch nicht mit höchsten Erwartungen an die Klangqualität herangehen. Wer Fan der Franzosen ist und eher zum Typ Komplettist zu zählen ist, wird sich vermutlich auch dieses Doppelalbum zulegen, zum Kennenlernen bieten sich aber sicherlich andere Werke an.

Jürgen Meurer



© Progressive Newsletter 2012