CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Yargos - Magical Kama
(79:51, Urzeit Productions, 2012)

Es schwingt eine gewaltige Spur von Traurigkeit mit, hört man sich das zweite Album von Yargos an. Denn über "Magical Karma" schwebt immer die traurige Randnotiz, dass hier ex-Threshold Sänger Andrew "Mac" McDermott an seinem letzten Album mitarbeitete, bevor er letzten Sommer an Nierenversagen verstarb. Damit fällt es natürlich um einiges schwerer, dieses Album zu kritisieren. Auch wenn sich bei diesem Album ein deutlicher Einfluss von Art / Progressive Rock auf die Fahne geschrieben wurde, so ist vieles doch im traditionellen, sinfonisch beeinflussten Hard Rock zu Hause. Leider wirken einige der sinfonischen und komplexen Zutaten reichlich zerfasert und über weite Strecken den Kompositionen wenig dienlich. Das Album überzeugt vom Sound her mit sehr viel Dampf und opulenten Arrangements, sowie jeder Menge Abwechslung. Dabei wurde inhaltlich jedoch teils einfach zu viel versucht, ohne ein einheitliches, homogenes Bild abzuliefern. Ausufernder Bombast, Soundcollagen und nicht immer nachvollziehbare Wendungen machen es nicht gerade leicht, der inneren Logik zu folgen. Daneben finden sich auch sentimentale Momente, die dem Album die rechte Würde verleihen. "Magical Karma" wirkt oftmals überladen, aber in diversen Augenblicken eben gut auf den Augenblick ausgerichtet, was letztendlich in den beiden das Album abschließenden und zusammen knapp 30 Minuten andauernden Longsongs "Call home" und "The wolves howled (And you pray)" gipfelt. Gute Absichten, bei der Umsetzung jedoch einfach zu viel versucht - Schade!

Kristian Selm



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