CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)
Konchordat - The new crusade
(55:52, Konchordat Music, 2011)
Die Briten nehmen uns für eine knappe Stunde mit auf ihren Kreuzzug durch die Gefilde neoprogressiver Rockmusik. Eine Hörreise, die sich wegen schöner Melodien und einer gelungenen Mischung aus robust-rockigen und eingängigen Songs als abwechslungsreich und unterhaltsam erweist. Bis auf die wenigen Ausnahmen, wenn z.B. der Opener ein paar "Längen" aufweist oder die Gesangsleistung nicht so ganz zum Gesamtkonzept eines Tracks passen mag, liefern Konchordat ein gelungenes Beispiel für modernen Neo Prog ab und sind dann am stärksten, wenn sie das Tempo hoch halten und / oder die symphonische Prog Schiene bedienen. Immer wieder dringen dabei in den Arrangements die schmissigen Passagen durch, die früher bei Arena oder Pallas, zum Teil auch bei Pendragon an der Tagesordnung waren. Konchordat stellen solche Melodiebögen auf ein frisches, dynamisches Soundgerüst, das überwiegend von einem rockigen Gitarrenunterbau gestützt und durch kompakten Keyboardeinsatz ergänzt wird. Hervor zu heben sind die recht "giftigen" Gitarrenparts in "Panic Room", die schwebenden Keyboards am Ende von "A coming of age" und der atmosphärisch sehr dichte Schlusstrack "Time to go", bei dem zwar der Gesang nicht so recht überzeugen kann, der jedoch mit dem langen elegischen Gitarrensolo als Schlussteil alles wieder gut macht. Arena war gestern, der würdige Nachfolger heißt Konchordat. Die Band wird, wenn sie so weiter macht, auch die nächsten Kreuzzüge erfolgreich bestreiten und Hörer hinzu gewinnen.
Jürgen Wissing
© Progressive Newsletter 2012