CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Pagan's Mind - Heavenly ecstasy
(56:05, Steamhammer / SPV, 2011)
Prog Metal für Leute, die eigentlich mehr auf Power Metal, denn auf gelegentlich ja "anstrengenden" Prog stehen. Weit davon entfernt, das je zu tun, waren diese Norweger stets Garanten für melodiebetonten, oft flotten, fast immer Double-Bassdrum-getriebenen Stoff. So auch das Material des fünften Studioalbums - dem ersten für Steamhammer. Ein orientalisches Intro ("Contact") leitet zum ebenfalls un-okzidental über Vierteltöne schleifenden "Eyes of fire" über, bei dem das Piano-Gerüst über die Quietschsounds vom Keyboard hinwegtrösten. Nach diesem Midtempo-Einstieg gibt auch das melodische "Intermission" dem Galopp noch nicht ganz die Zügel frei. Das abgedeckte "Schrubb"-Rythmusgitarren-Riff und der hier mal fast schreiende Nils K. Rue schmieden aus "Into the aftermath" den bisherigen Härte-Höhepunkt. Den stellt erst "The master's voice" wieder ein, allerdings weniger durch Wettläufe, als vielmehr durch dramatisierende Tempowechsel und variantenreichen Gesang. Einzige Abstriche an einer für Genrefreunde empfehlenswerter CD: Der seifige Feuerzeugheber "When angels unite", der hummeldumme Albumtitel und das wirklich nur schwer zu ertragende Cover-"Artwork". Doch darüber kann man ja buchstäblich leicht hinweggehen.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2011