CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)

Paatos - Breathing
(50:08, Glassville Records, 2011)

Fünf Jahre Albumpause, verändertes Line-Up, neues Label - musikalisch ist jedoch fast alles bei Paatos gleich geblieben. Das überrascht zunächst, da die Schweden nur noch in Quartettbesetzung musizieren. Doch nach der Trennung von Bassist Stefan Dimle und Keyboarder Johan Wallén, sowie mit Neuzugang Ulf Rockis Ivarsson als neuen Bassisten, hat Mulit-Instrumentalist Peter Nylander im Studio einfach die Tastenarbeit mit übernommen. Zwar sind die Mellotronflächen nicht mehr ganz so präsent und offensichtlich, vermisst man hier und da die pulsierenden Bassparts, aber letztendlich sind sich Paatos in ihrer eigenen Welt treu geblieben. Garant dafür ist nicht nur die markante Stimme von Petronella Nettermalm, auch kompositorisch bleibt man sich treu. Vieles ist im etwas traurig und herbstlich wirkenden, aber dennoch zeitgemäß klingenden Art / Progressive Rock verwurzelt, verfeinert mit einer deutlichen Alternative Rock Note. Paatos verstehen es immer noch, ergreifende Atmosphäre aus den Boxen kriechen zu lassen, die Grundstimmungen sind eher verhalten, denn expressiv, übertrieben gesprochen geht es immer leicht verschlafen zur Sache, aber keineswegs anders als auf den bisherigen Alben. Dabei könnte der Titelsong als Filmmusik bei einem James Bond Film durchgehen, das in Schwedisch gesungene "Smärtan" ist noch eine Spur authentischer ausgefallen als die restlichen in Englisch gehaltenen Songs. "Breathing" hat wiederum ein ganz eigenes Flair, funktioniert in seiner Gesamtheit, wenn auch der erste Teil des Albums noch etwas besser ausgefallen ist und wird somit bei den bisherigen Fans wiederum auf offene Ohren stoßen.

Kristian Selm



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