CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)

Mars Hollow - World in front of me
(47:17, Privatpressung, 2011)

Niemand Geringerer als Billy Sherwood hat dieses neue mir vorliegende Album gemischt und produziert. Als Produzent ist er mir als sehr glatt in Erinnerung. Das trifft auf dieses Album nicht zu. Kräftig, rockig, abwechslungsreich, satter Schlagzeugsound sind die Schlagwörter, die mir zu diesem neuen Output der Kalifornier einfallen. Sie spielten beim ROS Fest dieses Jahr einen fulminanten Gig. Allerdings beschränkten sie sich doch sehr auf die alten Songs. Siehe die kurze Notiz beim Bericht zum ROS-Fest. Für den "unverschämten" Betrag von $ 10,- bekam ich eine druckfrische CD mit persönlichen Unterschriften und viel gute Laune überreicht. Immerhin um die ? 7,-. So wenig wird man hier natürlich nicht bezahlen können, war es ja nun auch eine Werbung in eigener Sache beim Festival. Aber egal, diese Scheibe ist jeden Cent wert, auch wenn sie ? 20,- kostet. Obwohl sie so kurz ist. Oder vielleicht gerade deswegen. Langeweile kommt absolut nicht auf. Jeder Song ist ein kleines Meisterwerk. Diese CD atmet Prog. Und zwar den der frühen 80er Jahre. Die Drums werden von Jerry Beller klassisch rockig bearbeitet. Ich halte mich mit Vergleichen gerne zurück, damit der Hörer sich selbst eine Meinung bilden kann. Aber der Bass von Kerry Chicoine ist ganz klar von Chris Squire inspiriert. Und auch sonst kann Yes als Vergleichsband herhalten, allerdings sind Mars Hollow eingängiger. Das Stück "Voices" könnte ebenso gut von Rush stammen. Die Stimmlage von John Baker ist allerdings nicht so hoch wie die der Sänger dieser beiden Bands. Von mir gibt es ganz klar eine Kaufempfehlung. Hier geht es nämlich proggig rockig ab!

Klaus Bornemann



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