CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)

Low Budget Orchestra - Innerstellar
(47:28, Privatpressung, 2011)

"Innerstellar" ist bereits das dritte Album vom Low Budget Orchestra, wobei der Bandname als doppeldeutig interpretiert werden kann. Hinter diesem "Orchester" verbirgt sich nämlich ausschließlich der Multi-Instrumentalist Mikko Muranen, der im "Low Budget" Verfahren die komplette Musik geschrieben, umgesetzt und produziert hat. Trotzdem handelt es sich um keine Low Budget Scheibe, denn der instrumentale Prog Metal kommt mit wuchtiger Saiten-Power und druckvoller Produktion aus den Boxen. Zwar ist der Finne im härteren Bereich unterwegs, trotzdem werden seine Songs von mächtigen Melodien, ausholender Atmosphäre und sinfonischen Klangteppichen getragen. Die Soli sind prägnant auf den Punkt gebracht und keineswegs selbstverliebte Saitenkunst. Die Musik ist hauptsächlich sehr riff-orientiert, die Tasten werden zumeist als tragende Untermalung verwendet. Der Rhythmus hingegen wirkt eine Spur zu steril programmiert, was aber hin und wieder ganz gut passt, da ebenfalls einige Elektrosounds Einzug halten. Die acht Songs auf "Innerstellar" sind gut durchkomponiert und ansprechend arrangiert, man merkt ihnen jedoch etwas an, dass hier nur eine Person werkelte und etwas der kreative Input von anderen Mitmusikern fehlte. Mitunter wartet man auch vergeblich auf einsetzenden Gesang, da nicht alle instrumentalen Passagen für sich alleine die Songs tragen. Trotzdem wird man von diesem Album gut 47 Minuten angenehm unterhalten und kann Mikko Muranen durchaus attestieren, dass er seinen Solotrip gut und keineswegs zu egomanisch umgesetzt hat.

Kristian Selm



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