CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Jeff Green - Jessica
(62:31, Jerrecords Music, 2011)
Jeff Green ist ein in Nordkalifornien geborener Komponist, Gitarrist und Sänger, der seine erste CD seiner im Jahre 1996 totgeborenen Tochter Jessica widmet. Insgesamt 11 Jahre hat Green dieses einschneidende Erlebnis musikalisch verarbeitet, sodass er seit dem Jahre 2008 ein abwechslungsreiches Werk anspruchsvoller Rockmusik im Eigenvertrieb vermarktet. Unterstützt wurde er von einigen Musikern, die ihr Handwerk verstehen. Da sind mir zum Beispiel Namen wie Phil Hilborne oder Pete Riley durch ihr Mitwirken bei Keith Emerson oder Wetton / Downes bekannt. Außerdem liefert Pallas Gründungsmitglied Mike Stobbie einen wesentlichen Beitrag an den Tasten. Die 12 Kompositionen sind hinsichtlich der traurigen Inspiration nun nicht gerade von großer Melancholie oder getragener Melodiösität geprägt, sondern von einer abwechslungsreichen und stimmungsvollen Darbietung. Jeff Green weiß mit einer angenehmen Stimme auch auf vier Tracks zu überzeugen, wobei dann ein Hang zum AOR sowie eine balladeske Stimmung im Vordergrund stehen. Aber dies ist nur eine Facette, da seine musikalischen Einflüsse von Künstlern wie Yes, Rush, Pink Floyd, The Eagles, Rick Wakeman oder Lynyrd Skynyrd immer wieder zu vernehmen sind. Neben seiner hörenswerten Gitarrenarbeit spielen die Klänge von unterschiedlichsten Tasteninstrumenten ebenfalls eine gewisse Rolle in den Liedern. Somit bekommt man auf "Jessica" von anspruchsvollen progressiven Strukturen über eingängige Rockrhythmen bis zu gefühlvollen Melodien unterhaltsame Musik geboten.
Wolfram Ehrhardt
© Progressive Newsletter 2011