CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Exawatt - Among different sights
(61:23, Musea Parallele, 2011)
ProgMetall vom Stiefel, die Zwote. Abermals erweist sich der Promowisch als ungemein hilfreich: "For fans of Kamelot, first Dream Theater and Conception" - prima, Danke. Auffallend ist, wie sich Cecilia Menghi und Luca Benni die Stimmführung aufteilen - etwa bei "Red sin" hat die männliche Stimme, bei "Tomorrow" die weibliche die deutliche Oberhand. Zum etwas arg simplen Power Metal-Ausrutscher gerät "Garden of the Dark Lord", während sich das Instrumental "Exa What? " als Prog Metal-Visitenkarte mit vielleicht etwas zu vielen "Plastik"-Keyboard-Sounds, aber schönem, warmen Gitarrensolo von Lichtblick Daniele Palloni erweist. Die Piano-Ballade "Awake in the cosmic dream" ist leider in den Kitschkleister-Eimer gefallen, könnte aber gerade deswegen bei beispielsweise Nachtwisch-Fans groß rauskommen. Ein grandioses Filmmusik Intro mit "Orchester", Chören und Kesselpauken ist noch das Interessanteste an der Midtempo-Nummer "Wounds". Und dass als Hidden Track bei 08:16 "Breakfast in America" folgt, ist noch das Interessanteste an "Stand before I fall". Diese Fassung des Supertramp-Frühstückchens gewinnt durch die Frauenstimme und die deutlich "härteren" Bass-, Gitarren- und Schlagzeugparts an Profil, hinterlässt aber letztlich den gleichen Eindruck wie das Gesamtalbum: Hohe Ambitionen, gebremste Begeisterung. Am Saxophon halfen übrigens Marco Bifolchi (sax, u.a. Hopastreet, Massimiliano Ciaffone Band), und Marta Paceschi (u.a. Corciano Festival Orchestra) aus, produziert hat Markus Teske (u.a. Dominici, Mob Rules, Saga, Vanden Plas).
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2011