CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Contraluz - El pasaje
(64:15, Privatpressung, 2000/2010)
Contraluz stammen aus Argentinien und spielen schon eine halbe Ewigkeit zusammen. Nach längerer Pause hatten sich die Südamerikaner 2000 zu einer Reunion zusammen gefunden und das vorliegende "El pasaje" eingespielt. Das Quartett besteht aus Nestor Barrio (Schlagzeug), Carlos Barrio (Gitarren, Flöte), Freddy Prochnik (Bass) und Jaime Fernandez Madero (Tasteninstrumente, Gesang). Sie gehen recht ambitioniert zur Sache und liefern mit dem Titelstück als Opener (19:02) und dem abschließenden "Exilio en el espacio" (18:24) gleich zwei Longtracks ab. Die Tasteninstrumente (hier ausschließlich von Korg) liefern das symphonische Grundgerüst, passend dazu auch einige Klassikadaptionen wie eingangs das allseits bekannte Toccata-Thema. Sehr schön sind einige Akustikgitarrenparts oder auch eingewobene Flötentöne, diverse tief im Symphonik-Rock verwurzelte Passagen sind sehr gelungen, allerdings hat einiges auch einen leicht seichten Touch, speziell wenn es um den Gesang in Muttersprache geht. Die Mischung aus Symphonik-Rock und Folk-Anteil funktioniert zwar recht gut, aber gelegentlich kommt der Eindruck auf, dass ein wenig mehr Schwung und Pepp durchaus gut getan hätte. Trotzdem bleibt ein positiver Gesamteindruck haften. "El pasaje" ist ein ordentliches, wenn auch nicht überragendes Album, das der Sammler südamerikanischer Symphonik-Prog-Alben sein Eigen nennen sollte.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2011