CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
John Wetton - Raised in captivity
(55:00, Frontiers, 2011)
Für sein aktuelles Album "Raised in captivity" wartet John Wetton mit einer überaus illustren und imposanten Gästeliste auf. So sind u.a. Steve Hackett, Robert Fripp, Steve Morse und Mick Box als Gitarristen vertreten, singt er mit Anneke van Giersbergen und orchestraler Unterstützung ein Duett und steuern ebenfalls Eddie Jobson, Geoff Downes und Tony Kaye kleinere Beiträge bei. Produziert wurde das Album zudem von Billy Sherwood im sonnigen Kalifornien. Soweit die Fakten. Leider können sich die großen Namen nur selten prägnant in Szene setzen und halten somit nicht unbedingt das, was man von ihnen erwartet. Schon seit langer Zeit fühlt sich John Wetton im AOR und melodischen Rock zu Hause, hat er musikalisch nicht mehr viel mit seiner progressiven Vergangenheit am Hut. So ist zwar einiges auf "Raised in captivity" etwas härter geraten, setzt Billy Sherwood mit seiner ausschweifend und wuchtigen Produktion die Songs gut in Szene, doch sind die Melodien einfach zu beliebig, die Arrangements zu glatt und durchschaubar, als dass hier echte Spannung aufkommt. Vielleicht wird eine andere Zielgruppe mit diesem Album warm.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2011