CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Trigon - 2011
(67:34, Privatpressung, 2011)
Seit gefühlten Ewigkeiten sind die Lange-Brothers aus Karlsruhe unterwegs, um die Welt mit ihrem HeavyZenJazz in Bann zu ziehen. Zwei bis drei Dutzend Veröffentlichungen zieren ihren Weg und nach einer längeren Pause von immerhin 4 Jahren veröffentlicht die Truppe mit ihrem Neu-Schlagwerker Rudi Metzler (der auf Tihomir - Timmy - Lozanovski folgt) am 30. April 2011 das Album 2011. Als Work-In-Progress kann man die Arbeiten des Power-Trios bezeichnen, werden Stücke doch immer wieder überarbeitet, verbessert, rearrangiert usw. Für dieses Album hat man nun keine Kosten und Mühen gescheut um das schlussendliche, definitive Album zu präsentieren. Wie eine "Best Of Trigon" nimmt sich 2011 aus, gemixt und gemastert durch niemand geringeren als Sound-Wizzard Eroc. Rainer Lange selber meint zu diesem Album, es sei ihr poppigstes... Das kann ich so nicht bestätigen, allerdings empfinde ich es als "rundestes" Angebot des Dreiers. Rudi Metzler wirkt in seinem Spiel etwas straighter und klarer als sein Vorgänger, Stefan Lange ist präsenter und abwechselungsreicher als auf bisherigen Aufnahmen. Rainer Langes Gitarrensounds sind erdiger und dreckiger geworden. Fast möchte ich behaupten, es habe sich eine gehörige Portion Blues in den Instrumental-Sound der Band geschmuggelt. Zappaesker JamBlues? Warum nicht! Dabei lotet die Combo natürlich allerlei Stilgrenzen aus, verwischt Genres miteinander und hält somit die Abwechselung eine gute Stunde sehr hoch. Wie immer wünschte ich mir bei Trigon den Mut zu zusätzlichen Klangfarben wie Piano, Flöte, Cello oder ähnliches. Andererseits ist die konsequente Umsetzung des Power-Trios ein Steckenpferd der Band und somit ihre Ausdrucksform. Einige Studio-Gimmicks treten an die Stelle von Gastmusikern und machen das Album zu einer überzeugenden Kopfhörer-Erfahrung. Ich empfinde 2011 als Blaupause des Trigon-Sounds und entsprechend als das empfehlenswerte Scheibchen der Band. Das gelungene Artwork mit stylischer CD im Digipak tut ein Übriges um zu überzeugen. Zwar hätte es eines 5-Minuten-Schlagzeugsolos nicht bedurft, aber das kann ich ja skippen. Eine überzeugende Arbeit der "neuen" Trigon und ein guter Start in die nächste Epoche der Band. Empfehlung!
Fix Sadler
© Progressive Newsletter 2011