CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)

Devin Townsend Project - Ghost
(72:44, InsideOut, 2011)

Devin Townsend liebt die Extreme. Während er mit "Desconstruction" sein bisher heftigstes und extremstes Album ablieferte, setzt er mit dem gleichzeitig erschienenen Werk "Ghost" einen sehr, sehr ruhigen Gegenpol. Auf seinen bisherigen Alben fanden sich zwar immer wieder Ambient-artige Elemente und besinnliche Sanftheiten, aber ein ganzes Album voll Ruhe und keinerlei emotionaler Ausbrüche wirkt dann doch etwas befremdlich. Wo Devin Townsend draufsteht, hat man eben auch eine gewisse Erwartung und ist enttäuscht, wenn man nur mit stimmungsschaffenden Sequenzen und Klanggewabere nahe der Einschlafgrenze umschmeichelt wird. Die wenigen echten Songideen hätten im Zusammenspiel mit seinen wuchtigen Klangspektakeln einen sehr guten Ausgleich geschaffen, auf über 70 Minuten ausgedehnt ist das jedoch etwas zu viel Zurückhaltung. Um es kurz zu machen: hier sollte jeder für sich selbst entscheiden, inwieweit man einer ganz anderen Facette von Heavy Devy folgen möchte.

Kristian Selm



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