CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Sicksharksinspace - Sicksharksinspace
(55:23, Black Rills Records, 2011)
Nach längerer Sendepause gibt's wieder einmal ein Album vom Schweizer Label Black Rills Records. Widmete man sich in der Vergangenheit vor allem durch interessante Reissues der sorgsamen Aufbereitung der Historie aus dem Alpenland, ist mit Sicksharksinspace eine aktuelle Formation am Start. Die Musiker, die aus Bern und Fribourg stammen, haben sich einer Art instrumentalem Space / Psychedelic / Progressive Rock verschrieben, der sehr ungestüm und recht energiegeladen aus den Boxen dröhnt. Hier wird keine Rücksicht auf klangliche Feinheiten gelegt, vielmehr geht es darum, die Musik sehr direkt und in einer Art Liveumsetzung zu präsentieren. In den langsameren, sphärischen Passagen geht dieses wuchtige Konzept auf, da hier die spontane Spielfreude gut eingefangen wurde. Sobald die Band aber mit Breaks und wechselnden Stimmungen arbeitet, hat die Umsetzung den Charakter einer etwas unfertigen Proberaumaufnahme. Es fehlt am finalen Feinschliff und ineinander greifenden Dynamikwechseln, an den kompositorischen Details und Feinheiten, die die spielerische Kraft auf Dauer in spannungsgeladene Musik umsetzen. Das namenlose Debüt des Quartetts versprüht Power und Lebendigkeit, doch ist bei der inhaltlichen Qualität noch einiges an Luft nach oben.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2011