CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Alex Carpani - The sanctuary
(51:57, Ma. Ra. Cash Records, 2010)
"The sanctuary" heißt die zweite CD des italienischen Keyboarders Alex Carpani. Er spielt in der Tradition von Keith Emerson und Rick Wakeman, was nicht unbedingt den Gipfel an Originalität verspricht. Und so unterliegt die Musik völlig dem Zauber der 70er Jahre. Rasante, feurig gespielte Hammond Orgel Passagen mit typischem ELP Bombast haben die eindeutige Vorherrschaft, die wiederum durch Klaviereinlagen oder Orchestersamples ihre Entspannung finden. Die Gitarre fährt nur äußerst selten und viel zu lasch in diese Paraden, was zu einer extremen Tastendichte führt. Dagegen bearbeitet Gigi Cavalli Cocchi (u.a. Mangala Vallis) das Schlagzeug wieder etwas agiler und druckvoller. Warum sich allerdings Carpani zum selber-singen entschieden hat, ist mir ein Rätsel. Denn das Resultat ist eine glatte Katastrophe. Ein insgesamt unspektakuläres Album, die zehn Songs strotzen nur so vor Uralt-Klischees und entwickeln keinerlei eigenes Profil.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2011