CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Prashant Aswani - Sonically speaking
(45:36, Privatpressung / Stunted Records, 2010)
Hier ist Ausnahme die Regel: Mit Prashant Aswani hat das geschmackssichere Stunted Records Label (u.a.: Thomas Blug, Cuthead, Errorhead, Fulc, Niko Tsonev; stuntedrecords.co.uk) schon wieder einen Ausnahmegitarristen angelandet, der diese Bezeichnung und größere Aufmerksamkeit wirklich verdient. Dem Vernehmen nach ist "Sonically ..." bereits sein drittes Werk - entsprechend ausgereift wirkt es auf alle Fälle. Im Gegensatz zu so vielen Griffbrett-Masturbations-Dokumentationen in diesem Beritt versicherte sich Aswani dafür nicht nur echter Sidemen, sondern sogar der Talente von Rhonda Smith (bss; u.a. Jeff Beck, Prince ) und Joey Heredia (drms; u.a. Tribal Tech, Steve Lukather, Stevie Wonder). Gastierend haben sich Abhijit Bannerjee (Tabla) sowie Brett Garsed (guit; u.a. Planet X) und Rob Caggiano (guit; Anthrax) verewigt. Herausgekommen aus all diesen prächtigen Zutaten ist ein auch für Nicht-Gitarristen bekömmliches Werk, bei dem am meisten die stilistische Vielfalt verblüfft, die der Meister bei erstaunlich gleich bleibendem, stets etwas näselnden Ton an den Tag legt. Bei großer Eigenständigkeit stellen sich doch naturgemäß auch Assoziationen - doch die sind breit gestreut: Wolfgang Zenk (das lyrische "Stephanie"), Allan Holdsworth (die Legato-Cremigkeiten von "11 Miles"), Neil Zaza oder Vinnie Moore zu "Mind's Eye"-Zeiten ("Pure at heart" mit "Violining" und Tapping par excellence. Die tropfende Tabla macht das melodische "Rain" des in L.A. arbeitenden Musikers mit indischen Roots noch lautmalerischer. Es sollen bereits zwei weitere Alben mit u.a. Gregg Bissonette (drms; u.a. Steve Vai) und Lee Sklar (bss; u.a. S. Lukather, P. Collins) sowie eine Europatour in der Mache sein.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2011