CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)
Rick Miller - Angel of my soul
(48:21, Mals, 2010)
Bei einer Veröffentlichung des russischen Mals Labels hätte ich eigentlich erst einmal eine etwas anders geartete musikalische Ausrichtung erwartet. Ich habe "Angel of my soul" jetzt mal als heavy symphonic prog bezeichnet, doch das muss gleich mal relativiert werden. Dieses Album ist weder sonderlich heavy, noch sonderlich symphonisch, noch mit vielen Prog-Elementen behaftet, trotzdem sortiere ich es jetzt - mangels brauchbarer Alternativen - in diese Ecke ein. Aber eben als ausgesprochen moderate, beinahe handzahme Variante. Im Grunde genommen handelt es sich um ein 1-Mann Projekt, denn besagter Rick Miller ist zuständig für (O-Ton Cover-Rückseite) "Vocalistics, guitarism, keyboardastics". Hinzu kommen unterstützend noch ein gewisser Will ("drumatisms") und mit Barry Haggarty ein weiterer Gitarrist. Nun ist dies kein wirklich schlechtes Album. Im Gegenteil, es gibt einige sehr schöne Melodien, ein paar nette Keyboard- wie auch Gitarreneinlagen. Aber es wird eben auch viel gesungen. Und genau dieser Part drückt für meinen Geschmack die Qualität dieses Albums adäquat aus. Der Gesang ist dermaßen auffällig unauffällig, dass es eigentlich schon wieder stimmig ist, denn die Musik ist ebenso. Klingt jetzt vielleicht schlimmer als es ist, denn - wie gesagt - das Album ist durchaus hörenswert - aber irgendwie schleicht sich auf Dauer eine gewisse Beliebigkeit ein, die den Hörgenuss doch ein wenig schmälert. Das Album stammt übrigens aus dem Jahre 2008 und wurde bei Mals Records, mit einem zusätzlichen Bonustrack versehen, wieder neu aufgelegt.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2010