CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)

Hope To Find - Still constant
(27:22, Privatpressung, 2010)

Diese besonders attraktive Promo erreichte uns aus Eskisehir in der Türkei. Obschon sie aus Bordmitteln produziert wurde, klingt sie so gut, als wäre sie ein aktuelles KScope-Produkt. Ohne dem türkischen Quintett Lokalkolorit absprechen zu wollen, könnte es - wie auf "Still constant" belauscht, in vielen Momenten auch eine urbritische oder vielleicht auch schwedische oder polnische Formation sein, die wir hören. Dazu kommt der vielschichtige, transparente und dennoch druckvolle Sound, der u.a. auf Rick O' Neils Mastering in den Turtlerock Studios zu Sydney zurückführbar sein soll. "The grand opening" bietet jedenfalls ein ebensolches und gefällt neben der starken Gitarrenarbeit auch mit hörbar tighter Rhythmusgruppe sowie den hier zwar wenig variationsreichen, aber prima passenden Gesangsbeiträgen vom auch Gitarre spielenden Zafer Yüksel. "Walking walls" erklingt mindestens so geheimnisvoll wie sein Titel und zeigt zumindest eingangs das ausgeprägte Gespür von Keyboarder Alper Dagalp und Drummer Orkun Sen für Spannungserzeugung durch Weglassen. Beim deftigen "Witness of happiness" werden sowohl ProgMetal wie teils sogar MathRock als Zeugen aufgerufen. Das abschließende "City soul" gewinnt u.a. durch brillantes, feingliedriges Drumming, eine faszinierend eingefangene nächtlich-urbane Atmosphäre (genau wie auch beim bildschönen Artwork) und den besten Sangesleistungen des Viertrackers. Übrigens sucht die Band derzeit einen Sänger. Über den konkreten Preis dieses wirklich meilenweit über dem Promo-Durchschnitt liegenden Kleinods sollte direkt mit der Band verhandelt werden - auf Englisch und via hopetofindband@gmail.com. Die Band hofft - ganz ihrem optimistischen Namen entsprechend - für das geplante Debütalbum einen adäquaten Labeldeal zu finden und ist ansonsten bemüht, so oft wie nur machbar live zu spielen und daher auch hier offen für Anfragen.

Klaus Reckert



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