CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)
FramePictures - Remember it
(78:28, Galileo Records, 2010)
FramePictures gründeten sich 2004 im nordportugiesischen Porto, ursprünglich mit dem musikalischen Ansatz, eine Schnittmenge aus Planet X und Tool zu bilden. Im Laufe der Jahre kamen jedoch immer mehr traditionelle Ansätze aus dem Progressive Rock hinzu, wie auch das eigene Material immer mehr epische Ausmaße annahm. Als Endresultat dieser Entwicklung entstand daraus das Material für die 7 Songs des konzeptionellen Studiodebüts "Remember it". Als organischer Mix aus den beiden Richtungen Prog Metal und epischer Prog stehen auf der einen Seite Heavy Riffs und auf den Punkt gebrachte, hymnische Melodien, auf der anderen Seite lebt man sich auch mal im knapp 26-minütigen Schlusstrack "My will to live" sehr breitflächig und sinfonisch aus. Insgesamt orientieren sich FramePictures aber mehr an aktuellen Sounds und auch vom Grundansatz ist man nach der Devise "hart, aber melodisch herzlich" unterwegs. Trotz teils ausschweifender Arrangements und lang gezogener Keyboard- und Gitarrensoli stehen in erster Linie der Song und dessen Entwicklung im Vordergrund. Niemals arten deshalb die Instrumentalspots zum reinen Selbstzweck aus, vertraut der Songaufbau meist auf traditionelle Strukturen, in der alles auf einen entsprechenden Chorus hinzusteuert. Wie die Band selbst eingesteht, interpretieren sie die progressiven Stilarten nur für sich neu und versuchen, sie in die Jetztzeit zu führen, ohne unbedingt innovative, neue Wege zu gehen. Trotzdem bekommt "Remember it" den Stempel als gelungene, mehr als ordentliche Scheibe verpasst, auch wenn man mitunter in einige inhaltliche Längen verfällt. Insgesamt sind die Songs niemals nur heavy oder ultrakomplex, trotzdem wurde einiges an gefälligen Ideen für ein breiteres Prog Publikum hineingesteckt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2010