CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)
Timesword - Chains of sin
(51:22, Privatpressung / H'Art, 2010)
Prog Metal aus italienischen Landen sowie Bands mit Schwert und / oder Sturm im Namen sehen sich beim Rezensenten leider gewissen Vorurteilen ausgesetzt, die auch von Timesword teils eingelöst werden: Vor der Zubereitung dieses Tagliatelle-Metal wurde bei Dream Theater und Symphony X gut hingehört. Was "Chains of sin" aber weit über die Klon-Masse heraushebt, ist die musikalische Güte der Truppe. Speziell Gitarrist Dan Logoluso verhilft zu etlichen "WIE war das gerade?!?"-Momenten und auch der variantenreiche, kraftvolle Vortrag von Sänger Mark Pastorino ist eine angenehme Überraschung. Die Keyboardlastigkeit des Ganzen lässt sich aufgrund einiger warmer Orgel- und Synth-Sounds gut ertragen. Auch vor einer (Power) Ballade wie "A new way" ist der Barde nicht bang. Echte Proggies aber harren auf "Real mistery" und werden mit einer 20minütigen Tour de Force durch den Prog Metal-Garten (einschließlich Feengesang von Lili Rose, akustischer Gitarre, Funk-Bass) belohnt. Die Bass-Beiträge stammen bei zwei Stücken von Bryan Beller (Steve Vai, Mike Keneally e.a.), ohne dass dies neue Horizonte eröffnen würde. Kurzbeschreibung in einem Satz: Diese Band würde sich stilistisch perfekt auf dem ProgPower Europe-Festival einordnen.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2010