CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)

Procosmian Fannyfiddlers - Requiem fatigue
(50:42, Langt Lem Records, 2009)

Auf ihrem mittlerweile achten Album frönen die Procosmian Fannyfiddlers einmal mehr ihrer Version von prolligem, vulgären Progressive Rock der gewollten Geschmacklosigkeiten. Dazu gehören komplett politisch unkorrekte Texte, ein absichtlich schlechtes Cover und eigenwillige Künstlernamen, eben eine sehr eigene Art von Humor, die man mag oder einfach für komplett überflüssig hält. Immerhin hat sich die Band musikalisch inzwischen ganz ordentlich entwickelt, so dass die spielerischen gewollten oder ungewollten Unzulänglichkeiten mittlerweile fast komplett ausgebügelt sind. Gerade die folkige, sehr flotte Note tut diesem Album in seinem beschränkten Maße gut, auch wenn natürlich kompositorisch und von der Stilistik her ein gewisses anarchisches Garagenflair vorherrscht. Dafür sind die gesanglichen Leistungen auf einer Linie zu den oftmals niveaulosen Texten. Bekanntlich ist Humor, wenn man trotzdem lacht, aber diese Scheibe nervt auf Dauer einfach nur mit ihrem Dilettantismus. Erstaunlicherweise ist dieses Album ebenfalls auf Vinyl erhältlich, da fragt man sich wirklich, wer so etwas kauft?

Kristian Selm



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