CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)
Nova - Atlantis
(37:50, Si-Wan Records, 1976)
Bei diesem 1976 erschienenen Album handelt es sich um das Erstwerk dieser finnischen Band, welche sich ein Jahr zuvor in Helsinki um den Keyboarder Antti Ortamo, welcher auch für die meisten Kompositionen und Texte verantwortlich zeichnet, gründete. Wäre der Begriff "Krautrock" nicht eigentlich von und für deutsche Bands geprägt, er würde hier zweifellos perfekt passen, wenn man davon absieht, dass sämtliche Texte in feinstem Finnisch gesungen sind, was für hiesige Ohren etwas gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Gleich das erste der vier Stücke ("Se Vuosi") auf diesem 1994 als CD wiedererschienenen Album stellt mit 15 Minuten das längste dar. Erinnern die ersten Klänge noch an Keith Jarretts Köln-Konzert, findet man sich doch bald eher bei Procol Harum oder den frühen Pink Floyd wieder, was nicht zuletzt der deutlichen Keyboard-Dominanz zuzuschreiben ist. Auch Vergleiche mit Eloy drängen sich auf. Während Titel Nr.2 "Kaupungin Naiset" ("Women's City") doch eher eine deutliche Bluesrock-Prägung besitzt, befinden wir uns bei dem namensgebenden Song Nr.3 ("Atlantis") sowie beim letzten Lied "Vanha Surullinen Laulu" ("Sad old song") beim guten, alten Prog-Rock der 60er und 70er Jahre wieder. Insgesamt ist dieses Opus nicht gerade weltbewegend, aber durchaus gut hörbar.
Oliver Höflich
© Progressive Newsletter 2010