CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)
Manoel Macía - Rozando burbujas
(52:54, Hall Of Fame Records, 2009)
Marketingtechnisch ist es sicherlich kein guter Schachzug, seinen eigenen Namen etwas eigenwillig und nur schwer leserlich aufs Cover zu drucken. Dazu noch ein handschriftlicher Werbezettel, der es ebenfalls nicht gerade leicht macht, den Interpreten zu entziffern, doch glücklicherweise findet man auf dem Aufdruck der CD endlich eine lesbare Version des Namens des Künstlers. Manoel Macía stammt aus Madrid und hat sein erstes offizielles Album "Rozando burbujas" fast komplett im Alleingang an Gitarre und Programmierung eingespielt. Etwas rhythmische Unterstützung lieferte ihm Luis Gonzàlez bei zwei Tracks, ansonsten handelt es sich hier wirklich um ein reines, komplett instrumentales Soloalbum. Die vierzehn, meist recht kurzen Stücke werden hauptsächlich von der akustischen Gitarre dominiert, bekommen damit einen folkloristischen, mitunter klassischen Touch verpasst. Die Spielweise ist zurückhaltend, melancholisch, verträumt, lässt keineswegs auf spanischen Ursprung schließen. Mitunter werden elektronische Klangflächen eingewoben, alles wirkt sehr harmonisch und entspannt, dennoch keineswegs beliebig oder langweilig. Ebenfalls finden sich ebenfalls Passagen mit elektrifizierten Saitenakkorden, die stilistisch durchaus Akzente aus dem Progressive Rock erkennen lassen. Keine schlechte Scheibe, vielleicht nur insgesamt eine Spur zu ruhig und unaufgeregt ausgefallen. Dafür wirken Atmosphäre und Arrangements in sich stimmig, wovon man sich einmal mehr auf der myspace Website des Künstlers selbst überzeugen kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2010