CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)

Pete Farn - Permutation
(62:15, Syngate, 2009)

"Permutation" ist ein ausgesprochen ruhiges Album. Es lebt von behutsam aufgebauten Atmosphären, Begriffe wie Hektik oder Tempo sind für die hier gebotenen knapp über 60 Minuten Musik völlig unangebracht, allerdings vermag ich den Begriff "Melodie" hier auch nicht unterzubringen. Die sechs schlichtweg durchnummerierten Titel "Permutation 1" bis "Permutation 6" dürften am ehesten den Fan ruhiger, sphärischer, teils minimalistischer elektronischer Musik ansprechen. Wenn man mal stellvertretend den längsten Titel des Albums, das knapp 19-minütige "Permutation 4" herauspickt, kann man natürlich die Auffassung vertreten, dass hier insgesamt sehr wenig passiert. Das kann (oder muss man sogar) so sehen (bzw. hören), trotzdem kann eine solche Musikform auch durchaus eine gewisse Faszination ausstrahlen. Man sollte bei diesem Album gar nicht erst erwarten, dass man mit rhythmischen Nummern oder ohrwurmartigen Melodien verwöhnt wird. Nein, dies ist eher eine Art Sci-Fi Soundtrack für einen Film wie "Lautlos im Weltall". Sehr, sehr langsam aufgebaut, sehr gedehnt, aber dann doch nach und nach variiert und modifiziert. Im Prinzip ist mir dies auf voller Albumlänge etwas zu wenig, was da passiert, zumal ich eher kein Fan dieser Minimal Art bin. Ich mag aber durchaus auch mal in einer Stimmung anzutreffen sein, in der mich solch ein Album dann doch auch, ich will nicht sagen begeistern, aber doch immerhin ansprechen kann. Pete Farn ist übrigens Peter Schaefer, der bereits in den 80ern elektronische Musik veröffentlichte. Angesichts des vorliegenden Werkes eigentlich kaum zu glauben, dass dieser Mann offenbar in den 70ern von Prog-Größen wie Yes, Gentle Giant, Genesis etc. beeinflusst war. Das hört man hier nun wirklich zu keiner Sekunde heraus.

Jürgen Meurer



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