CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)

Engineers - Three fact fader
(58:44, K-Scope, 2009)

Schwebende, einfachen Schönheit. Mit den Mitteln des gitarrendominierten Alternative / Indie Rocks und jeder Menge Pop Appeal legen The Engineers ihr zweites Album vor. Ursprünglich war "Three fact fader" eigentlich schon Ende 2006 fertig gestellt, aber aufgrund der Suche nach einer neuen Plattenfirma, nachdem das bisherige Label das Zeitliche gesegnet hatte, lag die Veröffentlichung für längere Zeit auf Eis. Mit K-Scope (bei denen u.a. No-Man, Pineapple Thief, No-Sound unter Vertrag stehen), hat man aber genau den richtigen Partner für diese Art Melancholie Pop gefunden. Unspektakulär faszinierend. Beim ersten Anhören klingt vieles hier verträumt verklärt, gleichzeitig jedoch auch sehr eingängig. Lauscht man dem Material jedoch länger, dann entfaltet sich eine unterschwellige Schönheit, die sich mit Hilfe von sanften Vokalharmonien, sachter Elektronik, unauffälliger Rhythmik und vor allem steten Gitarrenakkorden in die Erinnerung gräbt. Klanglich werden mehre Soundschichten übereinander gelegt, entsteht daraus eine Art sich langsam, moderat schleppende Klangwand mit angezogener Instrumentenbremse, die vor allem eher den Gesang stützt, denn einen Gegenpol setzt. Zwar gelingt es hier, einige wirklich wunderschöne Harmonien mit Klangästhetik zu untermalen, doch auf Dauer sorgt die immer gleiche Konstruktionsformel des Songmaterials auch für gewisse Ermüdungserscheinungen. Gleichbleibend endlos. Die 13 Lieder auf "Three fact fader" sind der Soundtrack der gepflegten Monotonie des Alltags, in dem es aber dennoch immer wieder Glücksmomente zu vermelden gibt. Wie im täglichen Leben, kann man sich einfach entspannt ohne Nachdenken treiben lassen oder man wacht auf und möchte doch noch mehr erleben.

Kristian Selm



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