CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)
Dice - Eternity's ocean
(61:53, Scene Records, 2009)
"Eternity's ocean" heißt das neueste "nächste Ding" in Sachen Dice Cosmic-Prog. Musikalisch werden auch hier keine neuen Wege beschritten. Das Quartett um Gründungsmitglied Christian Nóvé bleibt seiner eingefahrenen Linie treu, ohne auch nur den Hauch eines neuen Impulses zu setzen. Schade, denn nach solch einer Veröffentlichungsflut schwindet so langsam das Interesse - hier wäre wohl eine kreative Pause angebracht gewesen! Beim ersten Anhören des Albums kann man sich des Gedankens kaum erwehren, dass man all dies doch schon mal genau so, oder doch verflixt ähnlich auf einer ihrer anderen CDs gehört hat. Wer also auf Neues hofft, wird enttäuscht. Die sechs überwiegend langen Songs sind gut produziert, es überwiegen gefühlvolle, eingängige Melodien in getragener Atmosphäre mit einem recht hohen Instrumentalanteil. Irgendwo zwischen Pink Floyd und Eloy. Die Band liefert eine grundsolide und akkurate Arbeit ab, ohne dabei zu explodieren. Auffallend ist der verstärkte Einbau von Flöte und Saxofon durch Jens Lübeck. Zudem sorgt Peter Viertel mit brillanten, ausladenden Gitarrensoli immer wieder für Akzente. Allerdings ist die Musik auf Dauer etwas zu seicht, es fehlt an Druck und Dynamik, zudem ist auch Christian Nóvés stimmliches Ausdrucksvermögen immer noch sehr begrenzt. So wird die Band aus Leipzig mit "Eternity's ocean" wohl kaum neue Anhänger dazu gewinnen, aber auch keine alten verlieren.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2010