CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)

Dharana - Metro-Pole
(59:37, Syngate, 1989/2009)

Dharana ist ein deutsches Trio, bestehend aus den Musikern Jürgen Geiger, Frank Kober und Ulrich Wößner. Diese Formation blickt bereits auf eine lange Historie zurück. Man startete 1982 in Duo-Format. Damals wurde Gründungsmitglied Wößner von Klaus-Ulrich Merkle begleitet, der aber bald wieder ausstieg. Die auf Metro-Pole agierende Zusammenstellung fand schließlich 1986 zusammen und produzierte diverse Cassetten. Das Material wurde zwischen 1988 und 1989 aufgenommen und auf Cassette veröffentlicht. Frank Kober sorgte 2001 für ein digitales Remastering, und nun liegt eine Wiederveröffentlichung auf dem Elektronik-Label Syngate vor. Inspiration für den etwas seltsam klingenden Bandnamen war tatsächlich ein Album der Band Between um Peter Michael Hamel, die ihr damaliges Werk "Dharana" nannte und im Innencover die Bedeutung dieses Terms definierte als "tiefste innere Sammlung und Konzentration". Das bedeutet aber nicht, dass man jetzt eine Stunde Meditationsmusik zu erwarten hat. Dharana spielen melodiöse, symphonisch angehauchte elektronische Musik. Die Kompositionen sind so angelegt, dass man zwar nicht allzu ausschweifend agiert, man sich aber trotzdem durchaus auch mal etwas Zeit lässt, die Musik sich entwickeln zu lassen. Und so liegen die Spielzeiten der meisten Titel um die 6-7 Minuten. Sehr gelungen ist zum Beispiel das atmosphärische "Face over November", ein weiteres Highlight des Albums ist das sehr schöne "Early in the morning", das aufgewertet wird durch die schöne akustische Gitarre, gespielt von Gastmusiker Roland Trautsch. Schade, dass man nicht mehr Gitarrenarbeit eingebaut hat, denn das würde für etwas Abwechslung in den Tasten-Klanglandschaften sorgen, was aber nicht heißen soll, dass es auf dem Album insgesamt zu langweilig zugeht. Nein, "Metro-Pole" ist durchaus eine runde Sache. Freunde melodiöser Elektronik-Musik sollten es mal antesten.

Jürgen Meurer



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