CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Life Line Project - The finishing touch
(58:23, Privatpressung, 2009)
Der holländische Multiinstrumentalist Erik de Beer ist fleißig dabei, das bisherige Material seines Life Line Projects neu abzumischen und wieder zu veröffentlichen. Nur kurz nach dem zuletzt bereits besprochenen "Modinha"-Album liegt nun "The finnishing touch" vor. Oder genauer: The finnishing touch, in dem das Wörtchen "Fin" hervorgehoben ist. Wer "Modinha" mochte, wird sich sicherlich auch problemlos mit dem vorliegenden Werk anfreunden können, denn der Aufbau ist ähnlich. Die Besetzung ist gleich geblieben, also neben de Beer (Tasten, Gitarren, Mandoline, Lute, Bass) noch die beiden Gitarristen Eekhout und van der Gijze, Schlagzeuger de Murlanos, Bassistin Sagan, sowie aus der Holzbläserabteilung die Damen Elsa de Beer (Flöte) und Dineke Visser (Oboe). Auch hier zieht sich wieder ein roter Faden durch das Album, diesmal in Form eines Finnischen (der Albumtitel kommt also nicht von Ungefähr) Traditionals, das in verschiedensten Spielarten präsentiert wird. Mal in klassischer Form (Oboe+Piano), mal im Renaissance-Stil (Oboe+Lute), in jazziger Variante oder als flottes Symphonic-Rock-Instrumental. Natürlich gibt Erik de Beer die (symphonische) Richtung vor, aber es werden bewusst Kontrapunkte gesetzt, wie z.B. auch mal gitarrenbetonte Ausführungen. Zwar finden nicht alle Titel meine ungeteilte Aufmerksamkeit, aber einige sehr schöne Nummern gleichen dies einigermaßen aus und sorgen für einen ordentlichen Gesamteindruck, wobei zu betonen ist, dass es hier nicht um überladenen Keyboard-Bombast geht, sondern um eher unkomplizierten Symphonik-Rock, bei dem durchaus gleichberechtigte Mitmusiker diesem Instrumentalalbum ihre eigene Note verleihen dürfen.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009