CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Narrow Pass - In this world and beyond
(68:36, Musea, 2009)
Narrow Pass - das ist das Projekt des italienischen Gitarristen Mauro Montobbio. Und wie schon beim Erstling gilt auch hier: Steve Hackett-Fans sollten aufhorchen, denn Montobbios Inspirationsquelle ist auch auf dem Nachfolgealbum immer wieder deutlich herauszuhören. Gemäß Booklet agieren Narrow Pass als Duo plus Gastmusiker. Als fester Bestandteil gehört nun auch Sängerin Valeria Caucino dazu, die nicht nur eine angenehme Stimme beisteuert, sondern auch Bodhran und Perkussionsinstrumente spielt. Und so wird auch schnell klar, dass neben dem klassisch-symphonischen Stil des Gitarristen auch deutliche Folkelemente hinzukommen, die nicht nur auf Montobbios Partnerin zurückzuführen ist, sondern auch dem Einsatz der Gäste geschuldet ist. Wie schon beim Debüt sind unter anderem wieder La Maschera di Cera Sänger Alessandro Corvaglia wie auch Eris Pluvia Saxophonist Edmondo Romano dabei. Und neben 2 Bassisten und 2 Schlagzeugern, einem weiteren Bläser und einem Pianisten ist mit Vito Dentamaro auch ein Geiger mit an Bord. Die sieben Titel mit Spielzeiten zwischen 6 und 12 ½ Minuten sind sehr melodiös ausgerichtet und dürften den Fan des symphonischen Progs mit gelegentlichem Folkeinschlag Freude bereiten, wenn auch manche Passagen, gerade beim weiblichen Gesang, ein wenig zuckersüß klingen. Doch das fällt kaum ins Gewicht, denn wer mit der Erwartung an ein schönes Symphonik-Prog-Album mit starker Gitarrenarbeit dieses Album hört, wird definitiv nicht enttäuscht werden. Speziell wenn man sich als Hackett- oder Camel-Fan bezeichnet, denn die elegischen Gitarrensoli sind nach wie vor das Markenzeichen der Italiener, diesmal mit einer ordentlichen Portion Folkanteil versehen, wobei auch der Einfluss des Eris Pluvia-Umfeldes stark ins Gewicht fällt.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009