CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Marten Kantus - Airframe
(47:10, Privatpressung, 2009)
Es ist gar nicht mal so viel Zeit vergangen seit Kantus' letztem Album "Pulmonaire" Das Nachfolgealbum ist zwar stilistisch - nicht ganz unüberraschend - sehr ähnlich geraten, doch weiß der Multiinstrumentalist wieder auf einem hohen spielerischen Niveau zu überzeugen. Wie er auf dem Cover so zwischen seinen zahlreichen Instrumenten abgelichtet ist, das erinnert schon sehr stark an Mike Oldfield. Hört man sich dann beispielsweise das knapp 9-minütige "On death and dying" an, dann wird Meister Oldfield angesichts Martens Arbeit an elektrischen und akustischen Gitarren geradezu hautnah wahrgenommen. Doch Kantus ist wahrlich viel mehr als lediglich ein Musiker, der Oldfield imitieren möchte. Er spielt unter anderem auch Harfe - was bei seiner Art von Musik logischerweise auch mal an Herrn Vollenweider erinnert. Außerdem kommt mir, da wiederhole ich mich gern, beim Hören von Kantus-Output auch immer der Franzose Rene Aubry in den Sinn. Ein hoher Anteil der Musik ist akustischer Natur, Synthesizer werden nur vereinzelt eingesetzt, überhaupt überwiegt die Saitenarbeit die Tastenarbeit eindeutig. Was immer eine ausgesprochen frische Klangfärbung einbringt, ist der gelegentliche Einsatz von Blasinstrumenten. Und selbstverständlich werden Flöte, Saxophon und Klarinette auch von Marten Kantus gespielt - wie übrigens auch alle Perkussionsinstrumente.Seine Kompositionen sind stets sehr melodiös gehalten, dem Fan symphonischen Wohlklanges ist eine sehr angenehme Dreiviertelstunde feinster Unterhaltung garantiert. Respekt!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009