CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Vienna Circle - White clouds
(54:57, Privatpressung, 2009)
Ganz nett, das Debüt der amerikanischen Brüder Paul (git., voc. , piano, keys) und Jack (bass, piano, backing voc.) Davis. "White clouds" bietet sanften Neo Prog mit gelegentlichem Ohrwurm-Pop in leicht bekömmlicher Art. Mittendrin steht ein ebenfalls recht sanftmütiger und jugendlich klingender Solo- und Refraingesang. Somit perlen die Songs geschmeidig, in gedrosseltem Tempo daher - meist getragen von akustischen Gitarren, Pianoharmonien oder minimalistischem E-Gitarrengezupfe. Die wenigen durchschlagskräftigen Momente setzt hauptsächlich Schlagzeuger Russell Wilson, oder manch singende E-Gitarrensoli. Spielerisch wird trotz der ruhigen Gangart relativ anspruchsvoll und abwechslungsreich musiziert. Keine Frage: Die drei beherrschen ihr Handwerk. Auch ist der Inhalt des Konzeptalbums (kurz: es handelt von den Erlebnissen eines Briten in Berlin, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs) für den Hörer nicht unterfordernd. Dennoch, auf Dauer kann einem die permanente warme Grundstimmung, die dieses Album durchströmt, ziemlich auf die Nerven gehen. Also, fürs nächste Album gilt - Druck darunter, Groove rein, plus eine Prise mehr Risiko und Quirligkeit.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2009