CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Taylor's Universe - Return to whatever
(44:36, Mals, 2009)
Die Alben von Robin Taylor sind wie eine musikalische Wundertüte. Zudem bekommt man bei fast jedem Album neue Mitstreiter präsentiert. Während das (mittlerweile wohl endgültig beerdigte) Vorgängerprojekt Taylor's Free Universe ein recht breites Feld von Avantgarde, R.I.O. bis hin zu Fusion / Jazz Rock beackerte, geht es in den letzten Jahren bei Taylor's Universe etwas gezügelter zu Werke. Hier scheint der als Multi-Instrumentalist agierende Däne vermehrt sein Faible für gemäßigten Jazz Rock mit einem Schuss Retro Prog auszuleben. So ist auch "Return to whatever" keine Hinwendung zur verzwirbelten Musik im Stil von Return To Forever, wie es vielleicht der diese Erwartungen weckende Albumtitel vermuten lässt, sondern mit der Gelassenheit des Alters geht es eher ruhig, relaxt verspielt und moderat zur Sache. Es blitzen zwar einige markante Melodien und mächtige Akkorde auf, dennoch, richtig Gas gibt die sechsköpfige Stamm-Mannschaft niemals. Besonders in Szene setzen kann sich in erster Linie das ex-Secret Oyster Mitglied Carsten Sindvald am Saxophon, zusammen mit dem Violinisten Pierre Tassone, während Robin Taylor besonders an der Orgel seine Duftmarken hinterlässt. Die sieben Titel auf "Return to whatever" sind definitiv gut eingespielt, man flirtet auch mal kurzfristig mit kammermusikalischen Rockeinflüssen, doch so richtig nachhaltig prägende Momente wollen sich einfach nicht im Gedächtnis festsetzen. So verharrt dieses Album mehr in gepflegter, solider, vor sich hinglimmender Spielweise, ohne ein wirkliches Feuer entfachen zu können.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009