CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)
Sula Bassana - The night
(51:41, Sulatron, 2009)
Dave Schmidt, der psychedelische Tausendsassa (Musiker, Produzent, Labeleigner), ist mal wieder mit seinem ganz eigenen Projekt Sula Bassana am Start. "The night" beeindruckt nicht nur dadurch, dass bis auf einen Auftritt des Colour Haze Sängers Stefan Koglek, alles vom umtriebigen Multi-Instrumentalisten Schmidt komponiert, eingespielt, aufgenommen, gemischt und produziert wurde, sondern dass dieses Album keinesfalls nach einem typischen Soloalbum klingt. Ob hypnotische Orgel, dröhnende Riffs oder spacig-psychedelische Atmosphäre, hier funktioniert alles bis ins letzte Detail, entsteht der Eindruck eines gefestigten, gut eingespielten Bandgefüges. Zu guter letzt verpasste der gute alte Eroc dem Werk mit seinem Mastering die finale klangliche Finesse. "The night" setzt auf drei kürzere Tracks im 6-7 Minuten Bereich, die vor allem von ihrer eindringlichen Stimmung und teils rhythmischer Monotonie in bester Can Tradition leben, ohne dass Sula Bassana jetzt augenscheinlich Jemandem nacheifert, sondern einfach die Tradition der späten 60er und 70er zeitgemäß erneuert. Bei den beiden Longtracks ist dafür ausreichend Raum für langsame, hypnotische Songentwicklung, spacig-flirrende Exkursionen, ohne dass bei der ausgiebigen Ausbreitung der Ideen der innere Spannungsbogen verloren geht. Mit "The night Pt.2" ist sogar eine Art psychedelische Single am Start, die geschickt in den mehr als 15-minütigen Songmonolithen eingewoben wurde. Dieser launige, fast rein instrumentale Trip überzeugt als stimmungsvolles Gesamtwerk, bei dem vom Cover bis zur Musik und der klanglichen Aufbereitung mit viel Detailverliebtheit gearbeitet wurde.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009