CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Shaa-Khan - The world will end on Friday
(37:25, Sky Records / Sireena Records, 1978)

1975 gegründet, veröffentlichte die Duisburger Formation 1978 ihr Debüt "The world will end on Friday". Aufgenommen in den prestigeträchtigen Studios von Dieter Dierks - während zur gleichen Zeit dort die Scorpions ihr "Taken by force" Album aufnahmen und man sich in den Aufnahmepausen wilde Duelle am Tischkicker lieferte - sind Shaa-Khan musikalisch in erster Linie im sinfonischen, verträumten Rock zu Hause und erinnern bisweilen an eine gemäßigte Version von Grobschnitt zu jener Zeit. Selbst bezeichnete man den eigenen Stil als "Gentle-Rock". Die ausschließlich in Englisch gesungenen Titel haben trotzdem einen leichten Krautrock-Einfluss, auch wenn man sich offensichtlich mehr von ausländischen Bands bzw. Künstlern beeinflussen ließ. Mehrstimmige Gesangsarrangements, ausschweifende, elegische Gitarren- und Orgelparts werden vor allem vom harmonisch-melodischen Unterbau getragen, der der Musik eine Art würdevolle Besinnlichkeit verleiht. In zeitlicher Rückbetrachtung wirkt zwar einiges inzwischen etwas angestaubt und angetagt, vermisst man etwas die aufrüttelnden Tempoverschärfungen, dennoch hat die Musik von Shaa-Khan durchaus ihren ganz eigenen Charme und kann vor allem durch ihre melodieselige Schönheit überzeugen. Zwar blieb der Band der große Durchbruch versagt, trotzdem ist das Debüt von Shaa-Khan, die sich später in wesentlich geradlinigeres, rockigeres Terrain orientierten, eine ordentliche bis gute Scheibe aus den 70ern.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2009