CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

Dorian Opera - No secrets
(60:30, Mals, 2008)

Das russische Label Mals wurde ursprünglich 2003 gegründet, um einheimischen Bands eine Plattform für ihre Veröffentlichungen zu bieten. Doch mittlerweile hat die etablierte Spezialfirma ihre Fühler auch Richtung Ausland ausgestreckt, so dass man mit Dorian Opera ebenfalls eine deutsche Band unter Vertrag hat. Die aus dem Südwesten Deutschlands kommende Formation wurde aus der Taufe gehoben, um laut eigener Aussage eine Verbindung zwischen klassischer und Rock Musik zu schaffen, was sich auf ihrem Debüt "No secrets" vor allem in einer Stilistik aus den Bereichen Prog Metal und sinfonischem Hard Rock mit hohem Melodieanteil widerspiegelt. Die klassische Komponente spielt dabei jedoch eine untergeordnete Rolle und ist am ehesten in den Keyboardparts, sowie einigen neo-klassischen Gitarrenläufen zu finden, in erster Linie haben harte Riffs und Rhythmen das Sagen. Während der rein instrumentale Opener "Overture" schon eindeutig die Richtung vorgibt, wird beim nachfolgenden "Sacrifice" recht schnell die offensichtliche Schwäche von Dorian Opera offenbart. Joe Eisenburger sorgt zwar für den nötigen Druck am Viersaiter, am Mikrofon gibt er jedoch eine äußerst unglückliche Figur ab. Seine Stimme verfügt einfach nicht über genügend Power, wirkt oft wackelig und unsicher, kann keinesfalls eine Balance zum druckvollen Sound der Band bieten. Kompositorisch gehen Dorian Opera eher solide zu Werke, richtige Überraschungen sind bei ihnen nicht zu finden, vielmehr rauschen die Songs hart und herzlich, stellenweise auch verspielt, aber irgendwie ebenso vorausschaubar durch den Äther, haben sie ihre Stärke vor allem im instrumentalen Bereich. Damit bleibt letztendlich vor allem ein virtuelles Fragezeichen im Raum stehen, wie sich die Band im internationalen Vergleich schlagen wird.

Kristian Selm



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