CD Kritik Progressive Newsletter Nr.62 (05/2008)
Sacrum - Cognition
(49:21, Trangenia Records, 2007)
Zuerst nur als Trio aktiv, komplettierten sich Sacrum 2006 zur fünfköpfigen Band, wobei man nach kleineren Umbesetzungen im traditionellen Line-Up (Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboards) das erste Album "Cognition" aufnahm. Obwohl das Quintett eindeutig im Prog Metal seine musikalische Heimat gefunden hat, wollte man sich gleichzeitig eine gewisse Offenheit bewahren, um eben nicht ein weiteres Genre Album abzuliefern, das sich nur an den großen Vorbildern anlehnt. Sacrum greifen deshalb zum einen vermehrt auf "normale" Metal Elemente zurück, die ohne die ganz große Komplexität auskommen. Zum anderen stellt die argentinische Formation oftmals den melodischen Ansatz und hymnische Gesangsparts in den Vordergrund. So bestimmen zwar genretypische Riffs, Songs im Up Tempo Bereich und flott gespielte Soli den Sound von Sacrum, aber ihre Interpretation benötigt keine zu überladene Arrangements, sondern geht einen wesentlich direkteren Weg. Vielleicht gerade dadurch, dass Sacrum nicht nur nach der Devise "immer-direkt-ins-Gesicht" funktionieren, nutzt sich ihre Version des Prog Metals nicht zu schnell ab, wird man als Hörer nicht nur mit mächtigen Instrumentalgewittern in die Ecke getrieben. Schnörkellos und leicht verspielt, meist im 5-6 minütigen Bereich angesiedelt, bleiben zwar die ganz großen Überraschungen aus, dennoch hinterlässt "Cognition" einen soliden, durchaus sympathischen Gesamteindruck.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008