CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Soft Machine (Legacy) - Steam
(65:36, Moonjune Records, 2007)

Mit Saxophonist Theo Travis (u. a. Gong, The Tangent), Hugh Hopper an Bass und Ehrwürde, John Marshall am Schlagwerk und John Etheridge in den großen Schuhen von Allan Holdsworth hat Soft Machine Legacy schon mal vier starke Argumente für sich. Dass auch noch leicht zu hörende Spiel- und gehörige Experimentierfreude zu den großen Namen hinzukommen, macht aus "Steam" ein Album mit wirklich gehörig Dampf im Kessel. Während im ersten Viertel (z. B. das mit Tanzmusik kokettierende, orientalische Einflüsse vereinbarende "Footloose") noch relativ leicht verdaulich agiert wird, muss man für Travis Saxophon-Soli auf etwa "The big man" schon Free Jazz-geschult, Psychedeliker oder am besten beides sein. Ganz wunderbar gerade hier die treibende Rhythmusarbeit von Marshall und Hopper - ein Dreamteam. Trügerische Entspannung gibt es mit dem zarten "Chloe & The Pirates", worauf aber "The last day" mit dem Flötenbohrer wieder zur tonalen Wurzelbehandlung ansetzt. Grandios. Und grandios schwierig.

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2008