CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)

Salva - Left to burn
(55:46, Perand KB Records, 2007)

So unterschiedlich kann die subjektive Wahrnehmung sein. Worte wie "Salvas lang erwartetes zweites Album" oder "Symphonic Prog at it's best" klingen wie absoluter Hohn in meinen Ohren, denn mit dem unterirdischen Opener "No greater wrath" wird auf verschiedenste Weise die eigene Toleranz grausig mit den Füssen getreten. Der Sound ist blechern und extrem dünn, das flott davon galoppierende Arrangement sofort durchschaubar, die Soloparts nach Schema F gestaltet, sowie der wenig überzeugende Gesang bisweilen hart an der Schmerzgrenze. Doch erscheint etwas Licht am Horizont, denn beim folgenden, in schwedisch gesungenen "Ord Ver.2" werden skandinavische Folklore und sinfonischer Progressive Rock durchaus angenehm vermischt, beweist die Band endlich mehr Originalität. Doch so richtig retten kann dieser positiver "Ausreißer" das Album nicht, denn danach geht's recht unoriginell und bescheiden weiter. Denn auch wenn noch zwei Songs mit über 10-minütiger Länge folgen, so halten sich Begeisterung und Überraschungsmomente doch sehr im Rahmen, klingen Salva wie ein Mitsing-kompatibler, stets schunkelnder Abgesang auf den Neo Prog / sinfonischen Hard Rock der 80er.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2008