CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)
Persephone's Dream - Pyre of dreams
(71:12, Progrock Records, 2007)
Dunkles Cover auf dunklem Hintergrund. Bereits das Front Artwork, wie auch die nahtlose Fortsetzung im Booklet, spiegeln die musikalische Richtung dieser CD wider. Auch auf ihrem vierten Album bevorzugen Persephone's Dream eine düstere, atmosphärische Spielart mit modernen Sounds, die den moderaten Prog Rock der Amerikaner mitunter in Gothic Gefilde abgleiten lässt. Persephone's Dream setzen in erster Linie vermehrt auf Stimmungen und kraftvolle Melodien, denn auf Technik. Ein weiteres Trademark sind die sehr eindringlichen Stimmen der beiden Sängerinnen. Die neue "Hauptsängerin" Colleen Gray ist das glatte Gegenteil zu ihrer Vorgängerin, denn sie jubiliert nicht in ätherischen Höhen, sondern ihr rauchiges Rockorgan unterstützt die dunkle musikalische Richtung und erinnert mehr als einmal an die Stimmlage von Lane Lane. Ihr Gegenpart ist Heidi Engel, die eher den engelsgleichen Gesang bevorzugt - klar, bei dem Namen! Insgesamt nimmt sich die Musik eher zurück, unterstützt mehr, als dass sie in den Vordergrund tritt. So dürfen auch einige hörspielartige Überleitungen nicht fehlen, werden zuweilen eindringliche Tribal Drums zur eindringlichen Untermalung eingesetzt. Doch irgendwie bleibt bei diesem Album ein irgendwie unbestimmbares, eigenartiges Gefühl zurück. Die Krux liegt darin, dass zwar die Gesamtatmosphäre sicherlich gut gewählt wurde, auch die gesangliche Qualität stimmt, jedoch auf Dauer einfach die kompositorische Vielfalt, die fesselnden Momente wenig in den Vordergrund treten. Der inhaltliche Ansatz von Persephone's Dream zielt somit zwar eindeutig auf ein breiteres Publikum, einfach werden sie es jedoch nicht haben.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008