CD Kritik Progressive Newsletter Nr.61 (01/2008)
Hypnosphere - Magnetism
(76:55, Spheric Music, 2007)
Nach dem aktuellen Album von Robert Schröder folgt nun mit dem zweiten Werk von Hypnosphere die nächste hochklassige Elektronik Produktion aus dem Hause Spheric Music. Hinter Hypnosphere verbirgt sich das Duo Lambert Ringlage (gleichzeitig Labelchef) und Wolfgang Barkowski, der auch als "Alien Nature" agiert. Hinterließ das Debüt noch zwiespältige Gefühle, so weiß mich "Magnetism" diesmal vollauf zu überzeugen. Das Album ist zwar randvoll gepackt mit langen (22, 16, 11 Minuten) wie auch kurzen Titeln, doch Langeweile kommt bei mir nicht auf. Geboten wird sphärische Musik mit deutlichen Berliner Schule Akzenten. Es ist sicherlich kein Zufall, dass ich bisweilen an Tangerine Dream (zu "Stratosfear" Zeiten) erinnert werde. Das Booklet enthält eine, wie mir scheint, sehr passende Beschreibung: "Unbewusste Emotionen und Strömungen, die im kreativen Prozess dadurch hervorgerufen werden, dass wir uns von einer unbekannten Kraft wie magnetisch angezogen fühlten". Ich denke, dieses Album trifft meinen Geschmacksnerv mehr noch als das Debüt, da sehr warme Sounds für ein stimmungsvolles Gesamtklangbild sorgen. Einzelne Titel besonders hervorzuheben macht wenig Sinn, denn hier fließt alles wie aus einem Guss. Schöne Sequenzen, perfekt eingestreute Mellotron-Chöre, Arrangements in bester Berliner Schule Tradition - das alles sorgt für ein atmosphärisch dichtes Werk. Keine kalten, sterilen Töne, sondern eher ein Wohlfühl-Elektronikalbum, das hohen Ansprüchen gerecht wird.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2008