CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
Lucifer Was -The divine tree
(50:24, Transubstans Records, 2007)
Obwohl Lucifer Was bereits seit Ende der 60er(!) in den unterschiedlichsten Besetzungen aktiv sind, dauerte es doch bis Mitte der 90er, als man sich nach dem Split Mitte der 70er für eine Reunion zusammenfand, und endlich der erste Longplayer veröffentlicht wurde. Seitdem hat die Band einige weitere Alben produziert, das letzte, "Blues from Hellah", erschien 2004. Bereits dieses Album verlieh dem progressive Hard Rock der Norweger ordentlich Schwung, der sich ebenfalls auf "The divine tree" gerettet hat. Zwar bemüht die Band, die sich wieder jeder Menge Gastmusiker (vor allem einige Flötisten) bedient, vor allem die Retro Hard Rock Schiene Marke geradlinigere Deep Purple, Uriah Heep bzw. Rainbow, doch inzwischen hat meine eine eigene Spielweise gefunden, die durchaus zu gefallen weiß. Neu oder innovativ ist hier natürlich überhaupt nichts, doch während gerade auf den ersten CDs die Band doch noch den rechten Schwung vermissen ließ, hat man inzwischen ein wesentlich flotteres Sprachrohr für den 70s Hard Rock gefunden. Hier mal eine paar progressive Schlenker, dort rhythmisch der richtige Groove in den Songs, die meist im Bereich von 6-10 Minuten angesiedelt sind, es passiert genügend, dass keine Langeweile aufkommt. So kann man sich einfach an röchelnder Hammond und erdigen Gitarrenriffs erfreuen und ist sich sicher: der ehrliche, handgemachte Hard Rock der Vergangenheit lebt eben immer noch!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2007