CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)
U-Ni - Samadhi
(42:03, Poseidon, 2007)
U-NI (=Tatsuhiro Honmura) ist ein Psychedelic Rocker. Ein typisches Ein-Mann-Projekt - der zwar Gitarre, Bass, Keyboards, Schlagzeug sowie MTR und Kassettenrekorder zu spielen weiß, damit allerdings nicht viel mehr als minimalistische, in erregteren Momenten bluesgetränkte Psychedelic-Weisheiten zu präsentieren gedenkt. Auf "Samadhi" gibt es nur 4 Tracks zu hören. Nach dem leichten "Akasatana", das verträumt vor sich hin zieht, folgen 8 Minuten "Perception" mit ambienter Note, die in ein Hendrix-Gitarren-Solo reicht. Darauf folgt der Titeltrack mit lauterem, härterem Gitarrenspiel, das nicht wirklich als Solo, eher als trotzig durchhaltendes Melodiespiel gelten will. Die weitere instrumentale Komponente (Bass, Schlagzeug und kaum hörbares Keyboard) tendiert gegen inhaltsfrei und verändert sich in den 8 Minuten kaum. Zu guter Letzt dehnt sich U-NIs letztes Thema "Nirvana" über 20 Minuten aus. Das klingt wie ein Mix aus psychedelischem Krautrock und wabernder Elektronik, auch deutsche, frühe deutsche Schule. Tatsächlich hat das Ding dann doch ein Ende... Das harmonisch zwar schlichte, für Epik Fans und Psychedelic Freaks aber gewiss eindrucksvoll einlullende Minimal Werk setzt ganz auf lange Tonschleifen und wenig abwechslungsreiche, schlichte Melodien. Wer sich derlei bei seinen täglichen Fitness-Runden antut, verliert kein Gewicht, schläft aber besser.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2007