CD Kritik Progressive Newsletter Nr.59 (05/2007)

Threshold - Dead reckoning
(54:58, Nuclear Blast, 2007)

Der Wechsel zu Nuclear Blast scheint bei Threshold nochmals zusätzliche Energien freigesetzt zu haben. Von Anfang an geben sie auf "Dead reckoning" so dermaßen Vollgas, als wollten sie ihrem neuen Label und auch den Fans nachhaltig beweisen, was sie alles auf dem Kasten haben. Selbst die gelegentlichen Grunzeinlagen von Gast Dan Swanö fügen sich prächtig in den prog-metallischen Sound der Briten ein. Im Gegensatz zum schwarz-weiß gehaltenen Cover, sind Threshold dabei keinesfalls in der düsteren Endzeit gelandet, sondern die hymnischen Melodien werden sowohl von harten und heftigen Riffs, aber auch von jeder Menge interessanter Loops und Keyboardsounds getragen. Einzig die doppelte Gitarrenbreitseite vermisst man in einigen Momenten, nachdem der zweite Axeman Nick Midson die Band temporär verlassen hat. Als Ausgleich sorgen dafür jetzt die Keyboards für zusätzliche Power. Doch geht bei Threshold eben nicht nur kontinuierlich die Post ab, Breaks, progressive Komplexität und atmosphärische Passagen sorgen für die rechte Tiefenwirkung der Musik. Auch wenn "Dead reckoning" eben typisch nach Threshold klingt, scheint die Band von neuem Elan beseelt, hat alles noch einen Tacken mehr Energie, zündende Brillanz und gerade durch das verschärfte Tempo eben auch mehr Drive. Doch schwebt über alledem eben zusätzlich noch der hochmelodische Ansatz der Briten, der für Griffigkeit und die nötige Zugänglichkeit sorgt. Gut gemacht, weiter so!

Kristian Selm



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