CD Kritik Progressive Newsletter Nr.55 (04/2006)

Sonus Umbra - Digging for zeros
(61:16, Shadows Made Of Sound, 2005)

Sonus Umbra und die im letzten Heft besprochenen Kurgan's Bane sind so etwas wie "Schwesterbands". In den amerikanisch-mexikanischen Formationen spielen zum Teil die gleichen Musiker, wie man sich stilistisch ebenfalls in ähnlichem Terrain bewegt. Beide Bands lassen sich grob in die Sparte sinfonisch, leicht progressiv beeinflusster Hard Rock einordnen, wobei Sonus Umbra insgesamt die mehr in die Prog Richtung tendierende Band ist. Zum einen stehen dort die Keyboards etwas mehr im Vordergrund, zum anderen verfolgt man insgesamt einen mehr konzeptuellen Ansatz. So ist auch "Digging for zeroes" mit seinen insgesamt 20 Songs, als in den Titeln ineinanderübergehendes Gesamtwerk angelegt, bei dem die kürzeren Tracks vor allem als Überleitung dienen. Sonus Umbra wechseln zwischen ruhigen, atmosphärischen, bisweilen akustischen Parts und mehr ausladendem Material mit gehörigem Druck nach vorne. Dadurch, dass der Gesang zwischen Lisa Francis (auch die Frontdame bei Kurgan's Bane) und Leadsänger Jeff Laramee aufgeteilt ist, wird der inhaltlich konzeptuelle Charakter noch weiter unterstützt. Grundsätzlich fahren Sonus Umbra mehr eine geradlinigere, wenn auch verspielte Schiene. Nichts also mit zu komplexen Taktwechseln und wilden Breaks, vielmehr setzten die Stimmen, die sinfonischen Stimmungswechsel, wie auch der riffige Grundsound, sowie Soloeinlagen an Keyboards und Gitarre die Schwerpunkte. "Digging for zeros" bleibt so über weite Strecken zwar wohltuend unaufgeregt, holt sich aber trotz solider Spielweise und etwas verlorenem Schwung zum Ende der CD, einige Pluspunkte durch den steten inhaltlichen Fluss der Arrangements.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2006