CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

Willowglass - Willowglass
(46:14, Privatpressung, 2005)

Andrew Marshall, heißt ein relativ unbekannter Multi-Instrumentalist aus England, der uns unter dem Namen "Willowglass" seine erste Soloarbeit vorstellt. E-Gitarre, Akustik-Gitarre, 12-String Gitarre, Bass, Keyboard, Flöte, und teilweise auch das Schlagzeug wurden ausschließlich von Andrew Marshall eingespielt, lediglich für manche Drumparts wurde er von Dave Brightman unterstützt. Und wie es sich für einen richtigen Solokünstler gehört, ist er natürlich noch als Songwriter und Produzent aktive gewesen. Bereits der erste Blick auf das Cover, das an "The geese and the ghost" von Anthony Phillips erinnert, lässt erste Vermutungen aufkommen, in welche Gefilde sich Andrew Marshall bewegen wird. Und das trifft dann, bereits nach den ersten Takten auch tatsächlich zu, obwohl es sich hierbei um ein reines Instrumental-Album handelt. Im Gesamten gesehen wirkt die Musik wie eine Rückkehr der großen Bands der 70er Jahre, und so springt man irgendwo zwischen Genesis, Camel, Mike Oldfield und wie bereits erwähnt Anthony Phillips umher. Die zehn Stücke, die sich in einer Laufzeit von 18 Sekunden bis über 8 Minuten sind allesamt sehr leicht konsumierbar. Zum einen natürlich begründet durch die bereits bekannten Parallelen zum Original, zum anderen wird stets auf eine schöne und angenehme Atmosphäre in den Kompositionen geachtet. Die Klangbauten sind alle sehr melodiös, und sinfonisch kreiert, stellenweise jedoch etwas zu zart, und dermaßen auf ein gewisses Minimum reduziert, dass weder Bombast noch Experimente in der Musik von Willowglass Ihren Platz finden. Und das bringt dann leider auch einige Minuten musikalischer Leere und Langeweile mit sich, wobei dies allerdings nicht bedeuten soll, dass die CD als Einschlafmittel missbraucht werden kann.

Andreas Kiefer



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