CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

Dimension X - So...this is earth
(51:40, Unicorn Digital, 2005)

Es gibt immer wieder mal solche Alben, da will einem auch beim wiederholten Versuch einfach nicht so recht etwas einfallen bzw. gelingt irgendwie kein rechter Zugang. "So...this is earth", das Debüt von Dimension X, einer neuen Band aus Amerika, sind mal wieder so ein Fall. Definitiv keine schlechte Scheibe, aber die Gründe für den fehlenden Zugang bzw. einer gewissen Sprachlosigkeit beim Rezensenten lassen sich nicht so ohne weiteres erklären, hier dennoch der Versuch einer einigermaßen objektiven Herangehensweise. Dimension X vertrauen auf eine Mixtur aus moderat komplexen Prog Metal mit teils düsteren Stimmungen, gleichzeitig aber recht hohem Melodieanteil. Sinfonische Einsprengsel sorgen für weitere Auflockerung, wobei die klangliche Grundtendenz mehr auf aktuelle Sounds setzt, hier also nicht opportunistisch die Fahne "Retro" geschwenkt wird. Handwerklich und auch von der inneren Vielfältigkeit gibt's eigentlich nichts Offensichtliches zu meckern, aber irgendwie beinhaltet die Musik der Amerikaner ein gewisses Maß an abweisender Spröde und absichtlicher Sprunghaftigkeit. Dennoch bewegen sich Dimension X nicht unbedingt im Raster eines typischen Prog Metal Vertreters, da zum einen der rein instrumentale Anteil keineswegs zu dominant ist, zum anderen das Album vor allem auf unterschiedliche Atmosphären und innere Tiefe setzt und den Hörer nicht durch fortwährende Taktwechsel überfährt. Die einzelnen Titel gehen fast übergangslos ineinander, was der Musik einen sehr fließenden Charakter verleiht, man aber ohne Blick aufs CD Display nur schwerlich feststellen kann, wo man sich eigentlich gerade innerhalb des Albums befindet. Zweifellos gewinnt diese Scheibe durch mehrfaches Hören, da somit die Strukturen mehr an nachvollziehbarer Kontur gewinnen, sich erkennbare Unterschiede herausschälen. Vor allem der zweite Teil des Longplayers wartet mit geschickten Spannungssteigerungen auf, die dieses Album durchaus für alle interessant machen, die der härteren Spielart des Progressive Rocks offen gegenüber stehen.

Kristian Selm



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